Über mich

Jugendzeit

In der Zeit vor der landwirtschaftlichen Ausbildung half ich in Milchvieh-Betrieben aus und stellte schnell die Leistungsfähigkeit und Ertragsleistung unterschiedlicher Flächen fest.
Zum einen waren es Flächen mit unterschiedlichen Bodenarten, zum anderen spielte die Bewirtschaftungsart eine große Rolle.
Dabei stellte ich Laufe der Jahre fest, dass unter anderem Schneckenfraß und Bodenbearbeitungsintensität immer mehr zum Thema wurden.
Dies nahm ich damals so hin und ich dachte "Das ist halt so und kann man nicht ändern!"
Heute denke ich anders, aber mehr dazu im Verlauf meiner Vorstellung.

Ausbildung

Meine Erstausbildung war Elektroinstallateur, was mir heute noch sehr hilft.
Nach dem Grundwehrdienst stellten sich die Weichen neu, und ich sollte später den kleinen landwirtschaftlichen Ackerbaubetrieb meines Onkels übernehmen.
Sofort folgte die Anmeldung zur Landwirtschaftsschule, die damals noch mit beliebig abgeschlossenen Berufsausbildung möglich war. 
Danach folgte die Gehilfenprüfung und 2009 der Landwirtschaftsmeister.

Übernahme des Ackerbaubetriebs

Im Jahr 2001 begann ich selbst die Flächen zu bewirtschaften und wollte die Fruchtbarkeit steigern. Die ersten zehn Jahre wirtschaftete ich so wie ich es in meiner Jugend und in meiner Ausbildung gelernt hatte. Die Erträge waren mittel bis gut, einmal hatte ich sogar über 100dt pro Hektar Weizen geerntet. Leider waren in diesem Jahr die Preise niedrig und daher der wirtschaftliche Ertrag gering.
Im weiteren Verlauf versuchte ich mit Zwischenfrucht und Kalk den Boden zu verbessern, leider mit mäßigem Erfolg. Eine Fläche, die mir heute auch noch Schwierigkeiten macht, ist ein schwerer Lehmboden. Er lieferte zwar meistens gute Erträge, doch die Ausfälle nach der Aussaat, Schneckenfraß und Problem Ungräser / -Unkräuter wurden immer mehr.
Die Bearbeitung des Bodens wurde jedes Jahr schwerer und intensiver,  trotz Zwischenfrucht und Kalk, was mich dazu bewegte nach alternativen Bewirtschaftungsformen Ausschau zu halten.

Beruflicher Werdegang

Nach der Landwirtschaftsschule arbeitete ich in einem halbstaatlichen bayrischen Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen und war dort für Milchleistungsprüfung und Melkberatung zuständig. Da konnte ich viele interessante Betriebe und Menschen und deren Bewirtschaftungsformen kennenlernen. Dabei waren damals schon Betriebe mit Selen Mangel, schlechter Grundfutter Leistung und Problemen ähnlich wie "Weidetetanie"  oder Flächen mit Nährstoffüberschüssen, die dann bei der Verfütterung der Silage zu Problemen im Stall führten. Als sich die Zellzahlprobleme immer mehr auf die Futterqualität auswirkten und die Folgen der durchgeführten Düngung ein Thema wurde, stellte ich den Zusammenhang her und begann der Sache auf den Grund zu gehen. Zu dieser Zeit sollte das Beratungsangebot erweitert und dazu Seminare angeboten werden. Deshalb wurde mir das Leiten und Durchführen von Seminaren gelehrt. 

Anschließend begann ich die Tätigkeit im genossenschaftlichen Landhandel, bei der ich sehr viel Wissen über gezielte (Boden)Düngung sammeln konnte. Ebenfalls von den Genossen konnte ich sehr viel lernen, wie mit weniger mehr oder zumindest mit weniger Aufwand unterm Strich mehr bleibt. Durch den Kontakt zu Lieferanten und Vertretern bekam ich immer mehr Einblick, was gezielte Düngung auf den Boden oder über das Blatt der Pflanze verändern kann. 
In einem Bodenkurs lernte ich viele neue Leute und Aspekte zum Thema Boden: Fruchtbarkeit, Humusaufbau, Nährstoffverhältnisse, Fruchtfolge, Düngung, Kalken, Untersaaten, Bearbeitung. Der Austausch unter den Teilnehmern war sehr hilfreich für mich. 
Parallel zum Kurs wandte ich das ein oder andere der neu erlernten Kenntnisse bei der Beratung von Kunden an und die Erfolge stellten sich ein. Nach dem Kurs baute ich in der Firma die Produkte aus, bei denen ich festgestellt hatte, dass diese gut funktionieren,  so wie schnellverfügbaren Kalk oder Pflanzenstärkungsmittel. Leider endete die Zusammenarbeit mit der Genossenschaft, wegen Insolvenz Ende Oktober 2016.

Konsequenz

Um das Aufgebaute nicht zu verlieren und die Kunden weiter Bedienen zu können, gründete ich im November 2016 die Firma BBS.
Deren Aufgabe nicht nur der Vertrieb ist, sondern die auch der Weiter- und Fortbildung und dem Austausch unter den Menschen dienen soll.

Mein Leitspruch:

"Gesunder Boden → gesunde Pflanze → gesundes Tier → gesunder Mensch"

Fruchtbarkeit meiner Ackerflächen steigt!

Seit dem Jahr 2012 wird nicht mehr gepflügt und somit eine dauerhafte Flächenkompostierung durchgeführt. Der Regenwurm kehrt wieder zurück und der B- Horizont baut sich langsam wieder auf. Solche Maßnahmen kosten kurzfristig Ertrag und Geld, kommt aber in Zukunft über nachhaltige Erträge wieder rein. Teilweise konnte in drei Jahren der Humusgehalt um 0,5% gesteigert werden, durch MC- Kompost soll das noch weiter ausgebaut werden. Das Saatbeet ist jetzt feiner und somit ist ein guter Feldaufgang gewährleistet. Die Schäden der Schnecken haben sich minimiert. Die Problem Ungräser / -Unkräuter sind noch nicht weg, aber ich glaube das dauert noch ein wenig.         " Rom ist auch nicht in 5 Jahren gebaut worden"  
Veränderung:
Um nochmal auf den Spruch: "Das ist halt so und kann man nicht ändern!" zurück zu kommen, das ist der einfachste Weg und man kann alles einfach weiter machen wie bisher. Da passt ein anderes Sprichwort  ganz gut, das heißt:
"Nichts ist beständiger als der Wandel" und genau so ist es. Derjenige der den Boden bewirtschaftet, entscheidet über Humus Auf- oder Abbau, über Nährstoff- Verfügbarkeiten und über die Gare. Denn auf Frost- oder Trockengare ist kein Verlass! Und noch ein Irrtum, wenn ein Boden Ertrag bringt, heißt das nicht unbedingt das dieser immer fruchtbar bleibt! Dies entscheidet der Bewirtschafter.
Zukunft:
Ich hoffe das viele über das geschriebene Nachdenken und Ihre eigenen  Konsequenzen für sich ziehen. Ich bin kein Missionar und mache auch Fehler, nur so weiter machen wie früher, ist meiner Meinung nach auch keine Lösung! Lösungen zu finden, sehe ich als meine Aufgabe, diese sind momentan nicht gleich zu erkennen, doch häufig kann z. B. die Krankheit der Pflanze  nicht mehr behoben werden, aber vieleicht der Ursache für nächstes Jahr vorgebeugt werden.

Popp Michael